Thomas Adorff erklärt 3 tolle Studio Setups

Ich wurde von elixxier gefragt, ob ich als Fotograf den Workshop der Hensel Visit AG und elixxier Software GmbH begleiten wollte. Mein Part war es drei Lichtsetups zu erstellen, die vor Ort fotografiert werden sollten.

Johannes Dauner Chef der Firma elixxier startete mit einer Einführung der Software in dem Shoowroom der Firma Hensel in Stuttgart. Danach baute ich alle drei Sets, zusammen mit Holger Meseke der Hensel Visit AG, auf und wir fotografierten diese Sets dann zusammen mit unserem Model.

1. Setup – 2 Reflektoren mit Wabe und 1 Akzenttube

Hier wurden 3 Blitzköpfen verwendet wo zwei davon Reflektoren mit Wabe drauf hatten und eine Akzenttube eingesetzt wurde.

Im ersten Set dieses Workshops fotografierten wir unser Model in einem sehr klassischen Setup. Drei Blitze, Hauptlicht, Streiflicht und ein Hintergrund Licht. Beginnen wir mit unserem Hauptlicht. Schräg von oben nutzen wir einen klassischen Normal-Reflektor mit einer Wabe. Wir wollen dabei nur das Gesicht des Models ausleuchten, ohne das Licht auf den Hintergrund gelangt. Dabei entsteht ein sehr hartes direktes Licht, was uns dazu zwingt unserem Model genaue Anweisungen zu geben. Dreht unser Model den Kopf zu weit, entstehen unschöne Nasenschatten. Also auch hier. Den Kopf leicht zum Licht drehen lassen, etwas anheben. Und schon ist das Gesicht unseres Models schön ausgeleuchtet. Ein schöner kontrastreicher Schatten an der Wange, und ein dezentes Licht in den Haaren. Um das ganze mehr vom Hintergrund zu lösen kommt nun unser zweiter Blitz mit Wabe zum Einsatz. Hinter dem Model platziert, zielen wir damit in Richtung ihrer Schulter, so dass ihr Nacken, ihre Schulter und ihre Wange aufgehellt wird.

Wenn wir uns nun das Bild ansehen, erkennen wir, dass wir, obwohl wir einen weißen Hintergrund nutzen diesen durch den Einsatz der Waben nicht aufhellen. Also nutzen wir den dritten Blitzkopf mit dem Akzenttube um einen schönen weichen Verlauf hinter dem Model auf den Hintergrund zu blitzen. Dieser Blitzkopf steht seitlich neben dem Model und strahlt den Hintergrund von sehr weit oben an um einen sanften Verlauf von oben nach unten zu erzeugen. Wie man also sieht muss man nicht zwingend verschiedene Hintergründe haben. Auch einen weißen Hintergrund kann man durch einen überlegten Einsatz der Lichtformer und etwas Abstand zur Wand schwarz wirken lassen.

2. Setup – 4 Blitzköpfen und eine weiße Wand

Dies ist ein aufwendiges Set up mit 4 Blitzköpfen und verschiedenen Lichtformern vor einer weißen Wand.

Bei Aufbau des Sets habe ich dieses mal nicht mit dem Hauptlicht begonnen. Ich habe mit den Effektlichern hinter dem Model angefangen. Zwei Normal-Reflektoren mit einer Wabe versehen, sorgen hier für ein direktes Streiflicht auf dem Model ohne den Hintergrund aufzuhellen. Dabei werden die Schultern und die Wangen betont. Man sollte dabei aber darauf achten, dass wirklich nur die Wangen ausgeleuchtet werden und nicht z.B. auch die Nasenspitze. Betrachten wir uns nun dieses Bild nur mit den beiden Streiflichtern, merkt man schnell, dass der Hintergrund obwohl es ein weißer Karton ist dunkel bleibt. Das Model wird nur durch die Streichlichter ausgeleuchtet. Aber das eigentliche Gesicht unseres Models ist mir noch zu dunkel. Deswegen setze ich hochfrontal über dem Model eine kleine Softbox ein. Die Aufgabe dieser Softbox ist es, dass Gesicht unseres Models sanft aufzuhellen ohne zu harte Schatten zu erzeugen. Damit wäre unser Aufbau eigentlich schon fertig.

elixxier/hensel Studio Workshop mit Thomas Adorff in Stuttgart – Making of von rechts.

elixxier/hensel Studio Workshop mit Thomas Adorff in Stuttgart – Making of von rechts.

Ein tolles Portrait Licht mit schönen Streiflichtern. Um das ganze aber noch etwas interessanter zu gestalten und das Model mehr vom Hintergrund zu lösen, habe ich noch 2 zusätzliche Blitze mit jeweils einem Akzenttube eingesetzt. Diese Blitze wurden sehr steil zum Hintergrund aufstellt und blitzen 2 Lichtkegel hinter das Model. Den ersten in Kopfhöhe nach oben, und den zweiten hinter ihrem Rücken. Dadurch entstehen 2 asymmetrische Lichtkegel die das Model schön vom Hintergrund lösen und eine tolle Variante zu einem klassischen Verlauf sind.

Set 3 – Klassisches One-Light Setup

Eine simplere und effektvollere Lichtführung kann es mit einem Licht eigentlich nicht geben.

Günstig, einfach, ohne großes Equipment aber mit einem tollen Ergebnis.
Zu beachten gilt hier die genaue Positionierung des Models und des Blitzes um störende Schatten zu vermeiden. Durch das sehr harte direkte Licht entsteht eine Vignette rund um das Model und ein sehr ausgeprägter Schlagschatten hinter dem Model. Aber von Anfang an. Das Hauptlicht wird hier oberhalb des Models positioniert. Durch die verwendete Wabe wird das Licht dabei nochmals gebündelt, damit die Vignette um das Model enger und auch deutlich sichtbarer wird. Auf dem Gesicht unseres Models entstehen durch den Einsatz des Normal- Reflektors mit Wabe sehr tiefe und kontrastreiche Schatten. Dabei muss ich genau die Position des Lichts und des Models beachten. Dreht unser Model den Kopf vom Licht weg erhalte ich einen unschönen Nasenschatten. Also es gilt unser Model zum Licht drehen und auch den Kopf ein wenig in Richtung des Blitzes bewegen. Ohne das der Bildeindruck zu „hochnäsig“ oder „arrogant“ wirkt.

Klassisches One-Light Setup – Thomas Adorff